Betrug durch geklonte Websites

Immer häufiger tauchen sogenannte Webseiten-Klone im Internet auf. Betrüger kopieren bei dieser Betrugsmasche ganze Websites von Unternehmen, öffentlichen Institutionen und Blog-Seiten und nutzen diese illegal für eigene Zwecke. Dabei werden Domains so minimal verändert, dass es den Kunden kaum auffällt. Die Folgen sind fatal: Geldbeträge werden auf falsche Konten überwiesen, wichtige Informationen von den Betrügern im Netz abgefangen (Phishing) und unberechtigte Affiliate-Provisionen kassiert. Oft geschieht dies über einen längeren Zeitraum, ohne dass betroffene Unternehmen und der offizielle Website-Betreiber es merken. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag:

  • wie Betrüger beim Website-Klonen vorgehen
  • wie Sie Ihre Domain auf solche Website-Klons überprüfen können
  • wie Sie das Problem einer geklonten Website lösen können

Wie fälschen Betrüger Ihre Unternehmenswebsite?

  1. Der erste Schritt, den Betrüger machen, um eine fremde Website zu klonen, ist das sogenannte Cyber- oder auch Domainsquatting. Hierbei wird die ursprüngliche Domain für eine geklonte Website verändert.

Die Trickser gehen dabei so vor, dass sie Ihre Domain registrieren, beispielsweise unter einer anderen Domain-Endung. So wird etwa aus abc.de plötzlich abc.com. Oder aber die Domain wird bei der geklonten Website geringfügig umgestellt oder verändert, etwa durch ein Sonderzeichen oder eine Ziffer, und mit derselben Domain-Endung wie die Ihres Unternehmens registriert.

  1. Anschließend kann die Original-Website 1:1 geklont werden. Vom Text, über die Farben bis hin zu den Bildern. 

Ihre Kunden merken diese feinen Unterschiede kaum, wenn sie im Suchergebnis oder einer E-Mail auf den veränderten Link klicken und landen ahnungslos auf der geklonten Website. Hier werden Ihnen gefälschte Produkte verkauft, Informationen abgerungen oder sogar Geldbeträge auf fremde Konten überwiesen. Dies kann Ihrem Unternehmen nachhaltig schaden (Reputationsschaden) und sollte schnellstmöglich bekämpft werden. Die Domain-Sicherheit sollte deshalb oberste Priorität haben.

Dem Betrug der geklonten Website auf die Schliche kommen: So gehen Sie vor

Dem Betrug durch geklonte Websites sind Sie nicht ganz und gar ausgeliefert. Vorbeugend können Sie zwar aktuell nichts gegen Website-Klone tun, aber Sie können regelmäßig recherchieren und Ihre Domain auf mögliche geklonte Websites überprüfen. Das sollten Sie auf jeden Fall tun. Anschließend zeigen wir Ihnen Wege, wie Sie im Falle eines Betruges durch eine geklonte Website vorgehen können.

Risiken für Ihre Marke rechtzeitig erkennen

Sie wollen den Internetauftritt Ihres Unternehmens vor Markenmissbrauch durch Dritte schützen? Machen Sie den ersten Schritt: Unser Automated Domain Monitoring informiert Sie über bestehende und neue Domainregistrierungen mit dem Begriff Ihrer Marke sowie relevanten Abweichungen. So können Sie schnellstmöglich gegen mögliche Markenrechtsverletzung vorgehen.

Zum Monitoring

1. Website auf Klone überprüfen

Wie bemerken Sie, dass Sie geklont wurden? Es lohnt sich, regelmäßig Ihren Markennamen in Suchmaschinen wie Google einzugeben und die Suchergebnisse zu kontrollieren. Eine automatische Recherche nach bestimmten Keywords wie Ihre Unternehmensbezeichnung oder Ihre Marke können Sie durch Google-Alerts einrichten. So können Sie systematisch prüfen, ob Sie Opfer eines Betruges mit geklonter Website wurden.

Prüfen Sie die Suchergebnisse auf ähnliche Domains. Fällt Ihnen etwas Ungewöhnliches auf, sollten Sie die Website überprüfen – auf Markenverletzungen, ähnliche Domains und geklonte Inhalte.

Professioneller und systematischer ist eine automatisierte Überwachung. Ein einfaches, kostenloses Überwachungs-Tool ist Google Alerts, das allerdings nur bei Identität der gesuchten Begriffe anschlägt. Professionelle Marken- und Domainüberwachungsdienste melden Ihnen zusätzlich ähnliche Treffer, die genauso wichtig sind. united-domains bietet Ihnen hierfür ein automatisiertes Domain-Monitoring mit dem Sie Domain-Registrierungen weltweit überwachen können sowie weitere Leistungen wie den Online-Markenschutz.

 

2. Beweismaterial sammeln, Hoster ermitteln und Inhalte sperren lassen

Haben Sie einen Website-Klon entdeckt, sollten Sie dafür sorgen, dass der Klon gesperrt wird. Das betrifft sowohl die Domain als auch die Inhalte, die für die Domain hinterlegt sind. Prüfen Sie, über eine WHOIS-Suche, wer der verantwortliche Provider der Domain ist. Über den Abuse Kontakt können Sie den Provider kontaktieren und um eine Sperrung der Domain bitten. 

Ebenfalls sollte über eine DNS-Abfrage die IP-Adresse des verwendeten Web-Servers ermittelt werden. Unterscheidet sich der Provider, sollte auch hier der Abuse Kontakt informiert werden.
Machen Sie außerdem einen Screenshot der geklonten Website. Es ist wichtig Beweismaterial zu sammeln, falls es zu einer Strafanzeige kommen soll und um Kunden, Hoster und Suchmaschinen den Betrug der geklonten Website zu übermitteln.

3. Domain-Provider der geklonten Website ermitteln

  1. Über eine WHOIS-Suche der Domain, kann der Provider bzw. dessen Kontakt für Missbrauchsfälle (eng. Abuse) ermittelt werden. 
  2. Anschließend können Sie den Domainprovider undden Hosting Anbieter bitten, die Domain bzw. Webseite zu sperren. Häufig können Sie auf den Hoster-Websites als Opfer von Website-Klons unter dem Stichwort »abuse« die entsprechenden Formulare/Kontaktdaten finden, um den Missbrauch zu melden.

Ein Whois-Dienst ist ein Protokoll, mit dem Sie über ein Datenbanksystem Informationen zu Internet-Domains und IP-Adressen sowie deren Eigentümer erfragen können.

4. Domain-Provider kontaktieren

  1. Haben Sie den Domain-Provider und Hosting-Anbieter der geklonten Website ermittelt, sollten Sie diesen kontaktieren und auffordern, die geklonte Website zu sperren und alle unerlaubt kopierten Inhalte zu entfernen. Setzen Sie dem Betreiber eine Frist. Reagiert dieser nicht, können Sie den Betrug der geklonten Website anzeigen und einen Anwalt einschalten. 
  1. Fordern Sie auch Google auf, den Klon mit allen Seiten aus dem Suchindex zu entfernen

5. Fazit

Überwachen Sie das Netz auf ähnliche Domains und die Verwendung Ihrer Marken, Produkte und Unternehmensbezeichnungen. Finden Sie bei Ihrer Suche Klone Ihrer Website sollten Sie unmittelbar die Domain und die Inhalte sperren lassen.

Automatisch Domains überwachen

Automated Domain Monitoring von united-domains überwacht und berichtet bestehende und neue Domainregistrierungen mit dem Begriff Ihrer Marke oder relevanten Abweichungen davon (z. B. Tippfehler-Domains) für gTLDs, new gTLDs und ccTLDs. So erkennen Sie frühzeitig, ob Domainregistrierungen ein Risiko für Ihre Marke darstellen.

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FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Betrug bei geklonter Website

Was ist ein Blog-Klon?

Bei einem Blog-Klon handelt es sich um die 1:1 geklonte Website eines Blogs. Der Blog-Name kann dabei beibehalten worden sein und nur die Domain-Endung von dem Original mit .de in .com verändert worden sein. Andere Betrüger übernehmen die Seite, ändern aber Name und Impressum sowie Kontoangaben. So werden die Ideen des Ursprungsblogs für Eigenzwecke genutzt und Geldüberweisungen abgefangen.

Wer steckt hinter den Klonen?

Oft verbirgt sich ein und dieselbe Person hinter mehreren Klonen oder sogar eine kriminelle Organisation. Diese nutzen die geklonten Websites, um Geld und Informationen abzufangen oder eigene Werbung zu schalten. Die Sichtbarkeit und Reichweite Ihres Unternehmens wird somit genutzt, um Kunden auf eigene Produkte/ Dienstleistungen aufmerksam zu machen.

Wie finde ich den Verantwortlichen einer geklonten Website?

Der Ersteller einer geklonten Website ist nicht immer auszumachen, da Domains auch anonym registriert werden können. Ist dies jedoch nicht der Fall, können Sie über den Host einer Domain den Besitzer ausfindig machen und kontaktieren. Nutzen Sie unseren Domain-Check und überprüfen Sie Ihren Webadresse auf potenzielle Klone. Im Zweifelsfall kann Ihr Website-Hoster die geklonte Website im Falle eines Betruges sperren. 


Kategorie: Domains, von Redaktion
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