Was ist eine Domain wert?

Eine der wohl spannendsten Fragen des Domain-Business ist die Frage nach dem Wert einer Domain. Doch wie ermittelt man den Domainwert? Da Domains hoch gehandelt werden können, ist eine Domainschätzung unerlässlich, um im Domain-Handel einen guten Verkaufspreis zu erzielen. Erfahren Sie hier, was eine Domainschätzung eigentlich ist, wie Sie sie nutzen können und was es mit dem Domain-Handel auf sich hat.

Gibt es einen Markt für Domain-Namen?

Der Handel mit Domain-Namen, die keine Rechte Dritter verletzen, hat sich bereits vor vielen Jahren zu einem eigenen, seriösen und rechtlich anerkannten Marktsegment entwickelt, das jedermann offensteht. Domainkauf und -verkauf sind Bestandteil des Online-Alltags geworden. Man spricht dabei vom Sekundärmarkt (engl. secondary market). Es ist nicht unüblich, dass Domains über Handelsplätze wie sedo.de oder afternic.com oder bei Domain-Auktionen für Millionen-Beträge gehandelt werden. So kostete zum Beispiel die Domain voice.com vor einigen Jahren US$ 30 Mio., und erst kürzlich wechselte die Domain NFTs.com für US$ 15 Mio. den Inhaber. Allein die Online-Plattform sedo.de wickelt mittlerweile rund 3.500 Domain-Verkäufe im Monat ab. Allerdings darf man sich nicht täuschen lassen: Der Domain-Handel ist geprägt von einem Überangebot. Schätzungsweise mehr als 90 Prozent aller zum Kauf angebotenen Domains werden nie einen Käufer finden, unter anderem, weil viele Käufer überzogene Preisvorstellungen haben. Insider gehen davon aus, dass sich der Großteil der getätigten Domain-Transaktionen im Bereich zwischen € 1.000 und € 5.000 abspielt. Summen über € 25.000 sind zumindest im deutschsprachigen Raum selten. Gleichwohl kann eine Handvoll von Spezialisten inzwischen sogar vom Domain-Handel leben.

So ermitteln Sie den Domainwert

Jede Domain ist einzigartig. Das heißt, die einzigartige Kombination aus Domain-Name und Domain-Endung. Sie können nur ein einziges Mal diese Domain registrieren. Diese Exklusivität einer Domain macht ihren Preis aus, aber es auch gleichzeitig so schwer, den richtigen Domainwert zu ermitteln.

Doch was kostet eine Domain? Wie wird der Preis und Wert einer Domain vor dem Verkauf ermittelt? Allgemein spielen folgende Faktoren eine maßgebliche Rolle beim Wert einer Domain:

• Domain-Länge: Je kürzer eine Domain, desto höher ist ihr ermittelter Domainwert. Ob die Domain dabei aus Buchstaben oder Ziffern gebildet wird, ist weniger wichtig als eine möglichst geringe absolute Zahl an Zeichen. So sind reine Ziffern-Domains im asiatischen Raum sehr beliebt und erzielen dort häufig hohe Verkaufspreise.

• Domain-Endung: Jede Top-Level-Domain hat ein Image. Domains mit der Endung .com – also dem sprichwörtlichen »Dotcom« – sind dabei wertvoller als Domains mit jeder anderen Endung. Eine Faustregel besagt, dass der ermittelte Wert einer  .com-Domain zehnmal teurer ist als eine .net- oder .org-Domain. Premium-Status genießt außerdem die jeweilige Endung eines Landes, also .de in Deutschland, .at in Österreich und .ch in der Schweiz. Neue Domain-Endungen wie .shop, .live oder .gmbh erzielen zwar in Einzelfällen ebenfalls hohe Preise, setzen sich aber erst langsam durch.

• Keyword-Domains: Wörterbuch-Begriffe oder Schlüsselwörter (engl. keywords) sind wertvoller als Eigennamen oder Kunstwörter bei der Ermittlung des Domainwertes. Man spricht von generischen Domains wie music.com oder buch.de. Sie sind nicht nur kurz, sondern auch leicht verständlich und daher besonders attraktiv. Das gilt in Grenzen auch für Domains, die aus zwei generischen Begriffen zusammengesetzt sind, wie carsharing.com oder bootverleih.de. Keyword-Domains spielen beim SEO eine wichtige Rolle, da sie ein besseres Ranking in den SERPS, besseren Traffic sowie mehr Backlinks generieren können.

• Domain-Alter: Hinter allen Suchmaschinen stecken sogenannte Algorithmen, also mathematisch formulierte Lösungswege für vorher definierte Aufgaben. Die Suchalgorithmen bestehen dabei aus komplexen Formeln, die Hunderte von Variablen umfassen. Domains, die seit vielen Jahren registriert sind, genießen dabei häufig ein höheres Vertrauen als neu registrierte Domains und werden deshalb häufig im Ranking bei den Ergebnissen weiter oben gelistet.

• Domain-Risiko: Nur der Handel mit Domain-Namen, die keine Rechte Dritter verletzen, ist juristisch unbedenklich. Daher fließt das juristische Risiko häufig in den ermittelten Wert einer Domain mit ein. Dringend abzuraten ist daher davon, Domain-Namen bewusst zu registrieren, welche die Markenrechte Dritter verletzen.

Als Preis mindernde Faktoren bei der Ermittlung des Domainwertes gelten vor allem …

• Tippfehler-Anfälligkeit
• Komplexität einer Domain
• Verwendung von Sonderzeichen innerhalb einer Domain
• mangelndes geschäftliches Potenzial
• fehlende internationale Nutzbarkeit

Ansonsten bestimmt den Wert, also den Preis einer Domain, natürlich der Markt durch Angebot und Nachfrage.

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Diese besonderen Vorteile bieten kürzere Domains

Zieht man die Parallele zu Immobilien in der realen Welt, so denkt man bei deren Wert unweigerlich an die drei L: nämlich Lage, Lage, Lage. In der Welt der Domains könnte man aus den drei L die drei K machen, nämlich: Kürze, Kürze, Kürze. Allgemein gilt: je kürzer, also je weniger Zeichen, desto höher der ermittelte Domainwert. Jedem ist einsichtig, dass die Domain wein.de teurer sein muss als zum Beispiel das Ungetüm wein-grosshandlung-muenchen.de. Kürzere Namen bieten im Regelfall folgende Vorteile:

• Die Internet-Adresse ist leichter merkbar – denken Sie etwa an die oft nur wenige Sekunden dauernden Einblendungen in TV-Spots.
• Kurze Domains sind außerdem meist weniger Tippfehler-anfällig. Sie machen sich deshalb besser auf Briefköpfen oder Broschüren, kommen auch dem tippfaulen Vielsurfer entgegen und haben dadurch einen höheren ermittelten Domainwert.
• Weiterhin ist es möglich, allein durch einen kurzen und prägnanten Domain-Namen immensen Traffic auf seiner Website zu generieren, ohne auch nur einen Cent in das Marketing zu investieren. Dabei macht man sich die Tatsache zunutze, dass viele Surfer den Umweg über Suchmaschinen scheuen. Wer ein Buch bestellen will, probiert es einfach mal mit buch.de oder buecher.de. Der Surfer erreicht mit dieser Methode oftmals schneller sein Ziel als mit dem Umweg über Suchmaschinen, die bei Stichwörtern wie »Buch« Hunderttausende von mehr oder weniger sinnvollen Treffern ausspucken.

So verlässlich sind Domain-Bewertungstools

Im Internet gibt es verschiedene Unternehmen, die über Wertgutachten den Wert einer Domain herausfinden, man nennt sie Domain-Wertgutachten oder Domain-Appraisals. Die Qualität, der Umfang und auch der Preis einer solchen Domainschätzung variiert von Anbieter zu Anbieter. Häufig kommen sie zu sehr unterschiedlichen Bewertungen einer Domain. Die Gründe für diese Unterschiede sind vielfältig. Sie orientieren sich zwar alle an bestimmten qualitativen und quantitativen Kriterien wie zum Beispiel der Top-Level-Domain, der Länge einer Domain, der kommerziellen Nutzbarkeit und Anzahl der type-ins, gewichten diese jedoch unterschiedlich. Als Vergleichssummen dienen außerdem häufig die im Domain-Handel oder bei Domain-Auktionen gezahlten Beträge. Diese müssen nicht in jedem Fall den wahren ermittelten Domainwert widerspiegeln, weil sie nicht zwangsläufig das Potenzial einer Domain richtig einzuschätzen. Oftmals enthalten Kaufverträge für Domains auch Verschwiegenheitsklauseln, sodass ihr Wert nie öffentlich wird. Die Ermittlung des fairen Wertes einer Domain ist daher nach wie vor schwierig, denn letztlich ist eine Domain das wert, was ein Dritter bereit ist, dafür zu bezahlen. Domain-Appraisals können aber zumindest einen ersten Anhaltspunkt für den Wert einer Domain liefern.

Welche Online-Tools zur Ermittlung des Domainwertes gibt es?

• adresso.de: Eines der ältesten und bekanntesten Tools im deutschsprachigen Raum ist adresso.de. Es bietet sowohl eine kostenlose Ermittlung des Wertes einer Domain als auch eine kostenpflichtige Premium-Bewertung. Zu den maßgeblichen Wertfaktoren beim Ermitteln des Domainwertes zählen dort unter anderem die Top-Level-Domain, die Vermarktungsaktivität und die Dauer der Registrierung; vor allem der Schwerpunkt auf deutschen Begriffen macht diesen Service nützlich.

• EstiBot: International bekannt ist EstiBot. Auch dieser Dienst ist in einer abgespeckten Gratis-Version und einer umfangreichen, aber dafür kostenpflichtigen Premium-Version nutzbar. Nach eigenen Angaben schätzt er über zwei Millionen Domains täglich. Er zieht ebenfalls die Top-Level-Domain, die Länge einer Domain und zahlreiche andere Faktoren wie den Alexa-Rank oder den Page Rank von Google in die Bewertung mit ein.

• sedo.de: Einen kostenpflichtigen Check, um den Domainwert zu ermitteln, bietet auch sedo.de. Man kann dort ein individuelles Wertgutachten für einzelne Domains oder auch für umfangreiche Domain-Portfolien in Auftrag geben. Die Analyse des Werts erfolgt auf Basis von 10 Faktoren wie z. B. Suchmaschineneignung und Werbewirkung; zudem fließt langjährige Erfahrung und die weltweit größte Datenbank über Domain-Verkäufe mit in die Bewertung ein.

So finden Sie einen Käufer für Ihre Domains

Der Domain-Markt ist gekennzeichnet durch ein riesiges Angebot an Domains und einer (eher) moderaten Nachfrage. Um Ihren Domain-Namen erfolgreich an Interessenten zu verkaufen, sollten Sie deshalb einige Grundregeln beachten:

1. Tragen Sie Ihren Domain-Namen in gut besuchte Domain-Handelsplattformen ein (z. B. sedo.de oder afternic.com). Achten Sie insbesondere auf die richtige Kategorisierung der Domain.

Domain verkaufen

Sedo ist die weltweit größte Domain-Börse mit 19 Millionen Domains im Angebot und 2 Millionen Kunden aus über 150 Ländern. Sedo erreicht damit die weltweit größte Anzahl an Domainkäufern. Profitieren Sie von dieser enormen Reichweite für Ihren erfolgreichen Domain-Verkauf.

Zum Sedo Domain-Marktplatz

2. Hüten Sie sich vor überzogenen Preisvorstellungen. Top-Preise sind auch nur für erstklassige Domains zu erzielen. Viele Domains wechseln für nur ein paar Hundert Euro den Inhaber.

3. Erstellen Sie zu Ihrem Domain-Namen eine eigene Verkaufswebsite. Das heißt: Wenn der User den entsprechenden Namen eingibt, wird er darüber informiert, dass diese Domain zum Verkauf steht, einschließlich Ihrer Kontaktdaten.

4. Versehen Sie diese Webseite mit den entsprechenden Keywords und tragen Sie sie in die diversen Suchmaschinen ein.

5. Beantworten Sie Anfragen/Gebote zu Ihrer Domain und den ermittelten Domainwert in jedem Fall, auch wenn Ihnen die gebotene Summe zu gering erscheint. Oftmals gibt es noch Verhandlungsspielraum nach oben.

6. Versuchen Sie, Ihre Domain aktiv zu vermarkten.

Vor dem Eintrag Ihrer Domains in eine Domain-Handelsplattform sollten Sie immer einen Blick auf das Kleingedruckte werfen: Ist der Eintrag kostenfrei? Wird eine Vermittlungsprovision fällig? Gibt es eine Mindestprovision?

Ist der Handel mit Domains rechtlich zulässig?

Der Handel mit Domain-Namen ist zulässig, solange dabei keine Kennzeichnungsrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzt werden. Lange Zeit herrschte bei deutschen Gerichten die (fragwürdige) Ansicht vor, dass der Handel mit Domains grundsätzlich sittenwidrig und unmoralisch ist und deshalb zu unterbinden sei. Doch auch in der Rechtsprechung hat sich mittlerweile die Auffassung durchgesetzt, dass Domain-Namen ein normales Wirtschaftsgut sind. Sie können Ihre Domain verkaufen, verpachten, versteigern, vererben und sogar verpfänden. Dazu brauchen Sie nur den passenden Domainwert zu ermitteln.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Domainwert ermitteln