Sie möchten Ihren aktuellen oder zukünftigen Webauftritt möglichst SEO-tauglich und attraktiv gestalten – für Google und somit natürlich auch für potenzielle Besucher. Aber wissen Sie eigentlich, wonach Ihre Zielgruppe sucht? Welche Bedürfnisse sie hat und wie sie diese innerhalb einer Suchmaschine artikuliert?
Über eine Keyword-Recherche – die Basis einer erfolgreichen Onpage-SEO-Strategie – finden Sie es heraus. Was so eine Recherche ausmacht, wie Sie dabei vorgehen und welche Tools sie nutzen können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Definition – Was ist eine Keyword-Recherche?
Als Keyword-Recherche – oder auch Keyword-Analyse – wird die Suche nach themenrelevanten Schlagworten bezeichnet, die Nutzer in Suchmaschinen eingeben. Die Optimierung einer Webseite oder Domain auf diese Keywords ist der Grundstein einer effektiven Content- und SEO-Strategie.
Das Ziel ist klar: Richten Sie Ihre Inhalte ganz nach den Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe aus, verbessern Sie Ihre Platzierung in den Suchergebnissen (SERPs) von Google. Mit steigender Sichtbarkeit wächst die Zahl Ihrer Besucher (Traffic) – und damit auch Ihr Umsatzpotenzial. Gleichzeitig hilft Ihnen die Keyword-Analyse bei der Ausarbeitung eines Content-Plans, der auf die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe passt.
Keyword-Kriterien: Suchvolumen vs. Wettbewerb
Auf der Suche nach den passenden Keywords ist ein Kriterium von besonders großem Interesse: das Suchvolumen (SV). Dieses beziffert, wie oft das entsprechende Schlagwort im Monat via Google gesucht wurde – und ist damit ein hervorragender Indikator für die Interessen Ihrer Zielgruppe. Sollten Sie Ihre Inhalte daher jedoch einfach nach Keywords mit den höchsten Suchvolumina ausrichten? Ein klares Nein!

Hier kommt der Wettbewerb ins Spiel: Je höher dieser Prozentwert, desto mehr Konkurrenzseiten ranken für dasselbe Keyword. Mit wachsendem Suchvolumen steigt daher in der Regel auch der Wettbewerb. Setzen Sie (ausschließlich) auf hart umkämpfte Keywords, werden Sie es daher schwer haben, aus der Masse herauszustechen. Aus diesem Grund lohnt es sich, die verwendeten Keywords – und damit den eigenen Content – spezifischer auszurichten.
Shorttail-, Midtail- und Longtail-Keywords
Sicher, ein Suchbegriff wie »Schuhe« hat ein riesiges monatliches Suchvolumen jenseits von 100.000 Anfragen. Der Wettbewerb ist jedoch enorm – und das Keyword gleichzeitig äußerst unspezifisch. Könnten Sie die Intention eines Nutzers erraten, der auf Google nach dem Begriff »Schuhe« sucht? Möchte diese Person Schuhe kaufen? Oder sich einen Lexikoneintrag zum Thema durchlesen?
Hier ist es sinnvoll, Ihr Fokus-Keyword zu spezifizieren und auf ein sogenanntes Longtail-Keyword auszuweichen. Alternativ können Sie auch versuchen, ein geeignetes Midtail-Keyword als Kompromiss zu finden.

Die Spezifizierung Ihres Haupt-Keywords hat gleich mehrere positive Effekte. So haben Sie in der Regel weniger Konkurrenz und stechen leichter hervor. Ebenfalls erreichen Sie auf diesem Weg jedoch Nutzer, die ihre Suche mit einer passenden Intention antreten oder sich vielleicht bereits nach einem spezifischen Produkt umsehen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer auch auf Ihrer Website fündig werden.
Suchintention – Warum googeln wir?
Google möchte seine Nutzer zufriedenstellen, ihnen also möglichst gute und relevante Suchergebnisse liefern. Herauszufinden, welche Intention Menschen mit einer bestimmten Suchanfrage verfolgen, liegt daher nicht nur in Ihrem, sondern auch in Googles Interesse. Zur Kategorisierung von Keywords hat der Suchmaschinenriese fünf Arten der Nutzerintention definiert:
- Know – der Nutzer möchte etwas wissen.
- Know Simple – der Nutzer sucht eine sehr einfache Information, etwa die Höhe des Eiffelturms.
- Do – der Nutzer ist auf eine Handlung aus und möchte beispielsweise etwas kaufen.
- Website – der Nutzer möchte eine bestimmte Website besuchen, etwa den Kundenbereich von United Domains.
- Visit in person – der Nutzer plant einen persönlichen Besuch und will sich über Öffnungszeiten oder andere Umstände informieren.
Einige Keyword-Tools liefern Ihnen die von Google geschätzte Suchintention hinter einem Schlagwort gleich mit. Oftmals lässt sich die Absicht hinter einer Anfrage aber auch ganz plakativ ablesen. Im Extremfall verwendet der Nutzer etwa Zusätze wie »online kaufen« und verrät damit seine Intention.
Information über Suchintentionen können Sie nutzen und Ihre Webseiten somit ganz auf die Erwartungen Ihrer Zielgruppe abstimmen. Je zufriedener die Nutzer mit Ihren Inhalten sind, desto länger bleiben sie auch – und umso relevanter wirkt Ihr Webauftritt gegenüber Google. Das wiederum begünstigt Ihr Suchmaschinen-Ranking.
Professionelle und kostenlose Keyword-Tools
Das perfekte Keyword-Tool gibt es nicht – schon gar nicht gratis. Dennoch stellen wir Ihnen in diesem Abschnitt exemplarisch einige professionelle und kostenlose Tools vor, die Sie zur Erstrecherche und Orientierung im Keyword-Dschungel nutzen können.
Google Keyword-Planer

Funktionen:
- Generierung von Keyword-Ideen
- (Grobe) Daten zu Suchvolumina und Trends
- Keywords mit Gebotsvorschlägen
- Fokus: Anzeigenkunden (SEA)
» Zur Website: Google Keyword-Planer
KeywordTool.io

Funktionen:
- Deckt Google, YouTube, Bing und weitere Plattformen ab
- Zeigt Suchvolumen, Trend, Klickpreis und Wettbewerb
- Gratis- und kostenpflichtige Pro-Variante
- Exportfunktion
Answer the Public

Funktionen:
- Keyword-Visualisierung nach W-Fragen
- Erforschung von Suchanfragen und Interessen
- Zwei Gratissuchen pro Tag, kostenpflichtige Variante mit Zusatzfunktionen
- Fokus: Ideenfindung
» Zur Website: Answer the Public
SEORCH

Funktionen:
- Autocomplete-Vorschläge
- Zahlreiche Plattformen: Google, Bing, Amazon, YouTube etc.
- Einfacher Listenexport
- Gratis
SISTRIX

Funktionen:
- Zeigt Daten wie Suchvolumen, Wettbewerb, CPC etc.
- Führt SERP-Features und Suchintentionen auf
- Anlegen von Keyword-Listen
- Kostenpflichtig
So gehen Sie bei der Keyword-Analyse vor
Die wichtigsten Begriffe und Aspekte der Keyword-Analyse haben Sie nun kennengelernt. Am besten übt sich so eine Recherche jedoch durch altbewährtes »learning by doing«. Im Folgenden führen wir Sie daher durch die wichtigsten Maßnahmen, die Sie bei der Ausarbeitung eines Keyword- und Content-Plans unterstützen.
1. Brainstorming
Zu Beginn eines jeden Content-Plans steht das Brainstorming. Bevor Sie sich zu tief in die Keyword-Recherche stürzen, gilt es nämlich, sich in die Zielgruppe hineinzuversetzen. Welche Fragestellungen und Wünsche treiben Ihre potenziellen Besucher und Kunden wohl besonders um? Mit welcher Intention treten sie eine Google-Suche an? Erstellen Sie eine Liste potenziell relevanter Kategorien, Themen und Unterthemen!
2. Erste Keyword-Ideen
Auf Grundlage Ihres Brainstormings können Sie nun erste Keyword-Ideen erarbeiten. Dafür gibt es verschiedene Herangehensweisen. Ein bewährtes Mittel sind sogenannte Suggest-Funktionen. Tippen Sie etwa in den Suchleisten von Google, YouTube oder Amazon ein bestimmtes Shorttail-Keyword ein, vervollständigen die Seiten Ihre Eingabe durch konkretere Begriffe, die Nutzer gesucht haben. Bei diesem Ansatz können Sie auch auf Tools wie das erwähnte SEORCH setzen.

Suggest-Funktionen liefern Ihnen erste Hinweise darauf, wie Sie hart umkämpfte Oberbegriffe möglichst sinnvoll spezifizieren und welche Longtail-Keywords sich dabei anbieten. Hilfreich kann hier auch das »Nutzer fragen auch«-Fenster in den Google-Suchergebnissen sein. Oder der »Ähnliche Suchanfragen«-Abschnitt am Ende einer SERP.
Hinweis: Bei der Nutzung von Suggest-Funktionen empfehlen wir Ihnen, ein neues Browser-Fenster im Inkognito-Modus zu öffnen. So stellen Sie sicher, dass Sie »neutrale« Vorschläge erhalten, die nicht durch frühere Suchanfragen beeinflusst werden. |
Vergessen Sie zudem nicht, Synonyme und Assoziationen zu recherchieren und in Ihren vorläufigen Keyword-Plan einzubeziehen. Websites wie OpenThesaurus helfen Ihnen dabei.
3. Keyword-Analyse
Nun geht es ins Detail: Tippen Sie die gesammelten Schlagworte in das Keyword-Tool Ihrer Wahl ein und schauen Sie sich die geschätzten Suchvolumina und Wettbewerbswerte an. Recherchieren Sie im Zuge einer SEA-Kampagne (Search Engine Advertising), ist für Sie zudem der CPC (Cost per Click) interessant. Dieser beziffert den durchschnittlichen Preis, den Sie pro Klick auf Ihre Werbeanzeige via Google Ads entrichten müssen.
Erforschen Sie auch hier noch einmal Shorttail-Keywords, Oberbegriffe und Synonyme. Je nach Tool können Sie sich Longtail-Keywords ausgeben lassen und auf diesem Weg weitere Suchbegriffe entdecken, die Sie in Ihre Liste aufnehmen können.

Ebenfalls hilfreich ist natürlich immer ein Blick auf die Konkurrenz. Mit welchen Keywords ranken beispielsweise die ersten zehn (organischen) Einträge auf Google? Je nach Keyword-Tool können Sie Domains analysieren und sich die entsprechenden Schlagworte gleich anzeigen lassen. Manchmal zeigt sich hier ungenutztes Potenzial. Das ist nicht nur für die eigene Ideenfindung nützlich, sondern auch, um sich letztendlich von der Konkurrenz abzuheben.
4. Haupt-Keyword und Cluster-Struktur
Für jeden Artikel und jede entsprechende Seite, die Sie planen, sollten Sie nun ein geeignetes Haupt- beziehungsweise Fokus-Keyword identifizieren. Dieses wird der Dreh- und Angelpunkt eines spezifischen Themas. Nicht vergessen: Wählen Sie ein Longtail-Keyword, das ein günstiges Verhältnis von Suchvolumen und Wettbewerb bietet!
Nun machen Sie sich an die Erstellung eines sogenannten Keyword-Clusters. Recherchieren Sie dafür relevante, mit Suchvolumen ausgestattete Neben-Keywords, die thematisch eng mit Ihrem Haupt-Keyword verknüpft sind. Bei unserem Beispiel »Schuhe« könnten das Begriffe wie »Sohle« und »Schnürsenkel«, oder auch »Pflege« und »Trends« sein. Die Recherche gefragter, relevanter Themenaspekte hat gleich mehrere Vorteile.
Richten Sie Ihre Seite nach diesen auch Proof-Keywords genannten Schlagworten aus, signalisieren Sie Google, dass Sie auch tatsächlich das Thema behandeln, das Ihr Haupt-Keyword suggeriert. Gleichzeitig kann sich so bereits eine sinnvolle Struktur für Ihre jeweilige Unterseite ergeben. Oder Sie merken, welche Keywords hinsichtlich Suchvolumina und Themenkomplexität möglicherweise sogar eine eigene Seite verdient hätten.
Eine Keyword-Analyse hilft Ihnen somit nicht nur bei dem übergeordneten Ziel, auf Google gefunden zu werden. Zusätzlich erhalten Sie eine wichtige Hilfestellung bei der Ideenfindung und Strukturierung eines Webangebots, das an den Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe ausgerichtet ist.