Fantasiewort oder beschreibender Domainname: Was ist besser?

Um den perfekten Domainnamen für Ihre Webseite zu finden, gibt es unabhängig vom Markennamen grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Sie wählen einen beschreibenden Begriff oder lassen Ihrer Fantasie freien Lauf. Beide Herangehensweisen haben ihre Vor- und Nachteile. Im Folgenden finden Sie eine Hilfestellung, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern.

Beschreibend oder fantasievoll?

Ein beschreibender Name besteht aus einem oder mehreren Begriffen, die im Wörterbuch zu finden sind. Ein solcher Domainname erleichtert es potenziellen Kunden, Ihre Webseite zu finden. Andererseits sorgt ein guter frei erfundener Fantasiename für einen hohen Wiedererkennungswert und lässt sich als Marke besser schützen. Beide Möglichkeiten zur Namensfindung werden in Deutschland gerne genutzt: Eine Studie von 2016 zeigte, dass die Hälfte aller Start-ups hierzulande sich für einen beschreibenden Namen entschied, während die andere Hälfte auf einen Fantasienamen setzte. Wägen Sie deshalb alle Vor- und Nachteile sorgfältig ab, um die richtige Wahl für Ihr Unternehmen zu treffen.

Beschreibende Namen

Eine beschreibende Bezeichnung für eine Domain ist einprägsam und erleichtert die Suche – auch von Sprachassistenten wird sie im Diktat gut erkannt. Beispiele dafür sind etwa »schuhe-online.com« oder »garten.de«. Ist die von Ihnen gewählte Domain frei, können Sie diese (und ihre möglichen Vertipper!) direkt registrieren.

Die Vorteile beschreibender Namen

Einen beschreibenden Namen kann sich jeder potenzielle Kunde sehr leicht merken. Zudem spiegelt er die Suchintention wieder: Wer »urlaub.de« in den Browser eingibt, erwartet das, was die Domain aussagt. Das ist vor allem beim Markteintritt ein großer Vorteil beschreibender Domains: Sie müssen nicht etabliert oder erklärt werden, sondern sind direkt im Kopf der Zielgruppe verankert. Das spart beim Werbebudget. Außerdem lassen sich beschreibende Namen leicht diktieren – bei einem stark wachsenden Anteil der Sprachsuche im Internet ein wichtiger Faktor.

Die Nachteile beschreibender Namen

Kurze Domains mit beschreibenden Namen sind meist schon vergriffen oder besetzt und dadurch teurer zu erwerben. Außerdem sind die Begrifflichkeiten austauschbar – eine Abgrenzung gegenüber der Konkurrenz wird schwerer und auch die Möglichkeiten zum Markenschutz sind bei generischen Begriffen eingeschränkt. Ein längerer beschreibender Name wie etwa »Ab in den Urlaub« benötigt die Registrierung vieler möglicher Vertipperdomains.

Fantasienamen

Ob »Zalando« oder »Google« – viele große Erfolgsgeschichten im Netz tragen Fantasienamen. Diese sind nicht immer komplett frei erfunden: Wörter aus anderen Sprachen, Akronyme und Abkürzungen oder Mischwörter fallen ebenfalls in diese Kategorie.

Die Vorteile von Fantasienamen

Fantasienamen lassen sich, sofern sie noch nicht eingetragen sind, markenrechtlich gut schützen. Außerdem lässt sich das Produktportfolio eines Dienstes mit Fantasienamen beliebig erweitern, ohne dass dessen Sinn entstellt wird: Während »Fluege.de« sich etwa schwertun dürfte, IT-Dienstleistungen für Firmen zu verkaufen, könnte »Zalando« sein Angebot problemlos von Schuhen auf Möbel oder andere Dienstleistungen erweitern.

Die Nachteile von Fantasienamen

Fantasienamen sind für den Nutzer weniger einprägsam. Dem kann mit einer Marketing-Kampagne entgegengewirkt werden, die jedoch Kosten verursacht. Sprachassistenten können zudem mit Fantasienamen in der Anfangsphase oft nichts anfangen, was den Zugang für potenzielle Kunden erschwert.

Eine Frage der Domain-Strategie

Zusammengefasst lässt sich sagen: Beschreibende Namen sind für den Kunden leichter zu merken und günstiger zu etablieren. Fantasienamen hingegen sind einfacher von der Konkurrenz abzugrenzen und das zugehörige Produktportfolio lässt sich später beliebig erweitern. Die Entscheidung für eine von beiden Namenskategorien bleibt also eine Frage langfristiger strategischer Überlegungen. 

Tipp: Eine elegante Strategie vereint die Vorteile von Fantasienamen und beschreibenden Begriffen, indem ein beschreibender Begriff nicht in seiner generischen Bedeutung verwendet wird. Unter »Amazon« finden Kunden deshalb alle möglichen Konsumentenprodukte und sogar Cloud-Dienstleistungen und »Apple« verkauft kein Obst, sondern Mobiltelefone und Computer.

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Kategorie: Domains, von Redaktion
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