Die meisten Menschen kennen die Domain-Endung ihres Landes. In vielen Ländern ist die nationale Domain-Endung auch die am häufigsten genutzte Domain-Endung. Über die Landesgrenzen hinaus nimmt die Bekanntheit der Länderendungen jedoch rapide ab. In Deutschland mögen viele die Endungen .at, .fr und .ch[1] noch zuordnen können. Über die unmittelbare Umgebung hinaus wird es schwieriger. Die Endungen für Kroatien, Ungarn oder Irland sind weitgehend unbekannt[2].
Dennoch gibt es einige wenige Länder-Endungen, die über ihre nationalen Grenzen hinaus bekannt sind.[3] Diese Endungen sind häufig kleinen Ländern oder Territorien zugeordnet und werden international vermarktet. Zu diesen Länder-Endungen gehören .tv – Tuvalu, .me – Montenegro, .co – Kolumbien und .ly – Lybien.
In den letzten Jahren hat es eine weitere, kleine Landesendung geschafft und ist bei US-Start-Ups besonders erfolgreich: .io. Es ist die country-code Top-Level-Domain (ccTLD) des Britischen Territoriums im Indischen Ozean (British Indian Ocean Territory). Der Erfolg ist ungewöhnlich, da IO keine allgemein bekannte Bedeutung zugeordnet wird. Was bei .tv und .me funktioniert, scheitert bei .io. Die Assoziation setzt aus. Nicht jedoch bei Programmierern, die mit der Abkürzung Input/Output oder kurz I/O verbinden.
Beliebt ist die .io-Endung bei Startups auch, weil sich die Domain-Endung vergleichsweise gut aussprechen lässt. Domain-Hacks funktionieren ebenfalls, also Domains, bei denen die Endung in den Namen eingebunden wird. Gute Domainhacks wie scenar.io, portfol.io oder cheer.io sind bereits belegt. Der Reiz liegt daher in Fantatsiebegriffen, denen ein io am Ende gut steht oder in .io-Domains, die aus nur einem bekannten Wort bestehen.
Die Registrierungsanforderungen sind gering: Sowohl Individuen als auch Unternehmen können .io-Domains registrieren. Ein Sitz auf den Britischen Territorien im Indischen Ozean ist nicht notwendig.