Nominet, die Vergabestelle der Landesendung .uk, plant die Vergabe von Domains an Unternehmen direkt unter der Endung .uk und bittet die Netzgemeinde um Kommentare. Bisher war es nur möglich, eine so genannte Third-Level-Domain zu beantragen, also beispielsweise domainname.co.uk oder domainname.org.uk. Neben diesen beiden Endungen gibt es noch viele weitere.
Die Registrierungsanforderungen der Endung .uk sollen deutlich strenger ausfallen, als dies für die Endung .co.uk aktuell der Fall ist. Die Initiative von Nominet soll einen stärker geschützten und kontrollierten Namensraum erschließen. Nach dem Vorschlag muss das beantragende Unternehmen über eine Präsenz in Großbritannien verfügen. Diese soll sowohl vor der Vergabe, als auch vor jeder Verlängerung der Domain verifiziert werden. Außerdem soll die Domain täglich auf Malware und Phishing überprüft werden. Domaininhabern, die nach einer Malware Warnung nicht umgehend die Gefahr beseitigen, plant Nominet die Domain zu sperren. Laut Nominet schütze dies den User und vermeide ein negatives Suchmaschinen Ranking. Neu ist dieses Markmal nicht. Bereits heute verfährt Switch, die Vergabestelle für die Endung .ch (Schweiz) und .li (Lichtenstein) ähnlich.
Zusätzlich sieht die Initiative die zwingende Verwendung von DNSSEC für alle .uk Domains vor. DNSSEC sorgt dafür, das ein User tatsächlich mit der eingegebenen Domain kommuniziert und nicht mit einem anderen Teilnehmer, der die Daten missbrauchen will.
Strenge Vergabebestimmungen oder die Verschärfung bestehender Vergabebestimmungen führen in der Regel zu niedrigen und stark fallenden Registrierungszahlen; die Liberalisierung führt zu stark steigenden Registrierungszahlen. CNNIC, die Vergabestelle von .cn (China) hat hier bereits Erfahrungen gesammelt. Nach Änderung der Preispolitik und der Registrierungsbestimmungen stürzten die Registrierungszahlen von über 13 Mio. Domains auf 3,3 Mio. Domains ab.
Die registrierungsstärkste Endung .co.uk soll neben .uk bestehen bleiben. Nominet präsentiert mit der Endung .uk eine vielversprechende Variante: Eine etablierte und bekannten Länderendung und wird um zusätzliche Sicherheitsmerkmale und Vertrauen schaffende Massnahmen erweitert, ohne bestehende Domaininhaber zu verprellen.
Um User nicht zu verwirren ist es dem Domaininhaber nicht gestattet, kostenpflichtige Third-Level-Domains an Dritte zu vergeben. Damit soll verhindert werden, dass der Domaininhaber einer car.uk als Vergabestelle handelt. Third-Level-Domains für eigene Zwecke sind gestattet.
Die Netzgemeinde wird zu diesem Vorschlag bis zum 7. Januar 2013 befragt. Die genauen Bedingungen und ein Formular stellt Nominet als PDF zur Verfügung.