Kann ein Markeninhaber verhindern, dass Dritte seine Marke in Domains verwenden? Als Markeninhaber wünschen Sie sich die Domain, die Ihrer Marke entspricht. Das ist nicht überraschend, sondern sinnvoll. Aber welchen Anspruch haben Sie als Markeninhaber auf Domains, die bereits registriert sind und Ihren Markennamen verwenden? Und wie sieht es aus, wenn der Domaininhaber die Domain nicht verwendet?
In unserer letzten Live-Session zu »Domains und Markenschutz« mit dem Rechtsanwalt und Domain-Experten Peter Müller gehen wir diesen Fragen nach: »Kann ein Markeninhaber verhindern, dass Dritte seine Marke in Domains verwenden? Und wie hängen Domainregistrierung und Markenregistrierung zusammen?«
Den Schutzbereich einer Marke fasst Rechtsanwalt Müller verkürzt so zusammen:
»Nach deutschem Verständnis ist es so: Solange man nicht eine berühmte Marke hat, die im Endeffekt alles sticht, ist es so, dass die Marke für die Domain überhaupt keinen Anspruch mit sich bringt, weil die Marke immer nur ein Ausschlussrecht ist, mit dem ich Dritte davon abhalten kann, mein Zeichen in Verbindung mit meinen Waren- oder Dienstleistungen zu verwenden.«
Die Wahl der Rechtsmittel hängt vom Einzelfall ab
Vieles hängt also davon ab, wie die Domain genutzt wird, in welchem Land der Domaininhaber sitzt und um welche Domain-Endung es sich handelt. Es gibt auch Markenrechtsverletzungen, denen man mit außergerichtlichen Mitteln begegnen kann, um diese schneller zu unterbinden und zusätzlich die markenrechtsverletzende Domain zu erlangen. Die UDRP (Uniform Domain-Name Dispute-Resolution Policy) ist ein solches außergerichtliches Streitbeilegungsverfahren, das je nach Domain-Endung schneller zum erwünschten Ergebnis kommt: die Übertragung der Domain.
Ein systematischer Domain-Scan ist erforderlich
Bevor man nur zufällig und unsystematisch auf markenrechtsverletzende Domains aufmerksam wird und gegen einen einzelnen Cybersquatter vorgeht, sollte man eine gezielte Strategie verfolgen. Es ist sinnvoll, das Netz systematisch nach Domains zu scannen, die die Marke enthalten, um sich einen umfassenden Überblick zu verschaffen. So hat beispielsweise die amerikanische Investmentgesellschaft Blackrock in einer kürzlich eingereichten Klage eine Vielzahl von Domains benannt, die nach ihrer Auffassung ihre Markenrechte verletzen. Die Keywords vor und nach der Marke verdeutlichen, wie umfangreich Cybersquatting für die Marke Blackrock sein kann:
3blackrock.com, aladdin-blackrock.com, aladdinlending.com, aladdinprobank.net, aladdinsecurities.net, assetsblackrock.com, blackrock500.com, blackrockbond.com, blackrockshare.com, blackrockcapitalgroupllc.net, blackrockcapitalinc.com, blackrockcapitalinvestments.com, blackrockcapitalmanagement.com, blackrock-co.com, blackrock-crypto.net, blackrockenvestmentvn.com, blackrockfinances.com, blackrockfutures.com, blackrockinvestmentgroup.org, blackrockinvestmentinsight.com, blackrock-investments.com, blackrock-investments.org, blackrockllp.com, blackrockrei.com, blackrockexchange.com, blackrocktcpcapital.com, blackrockusd.com, blackrokloans.com, blacrockloans.com, blakrockloans.com, blaxkrock.com, blkcash.net, blk-trading.com, crypto-blackrock.com, toblackrock.com, tradeblackrock-co.com, wwwblackrockloans.com, itblackrock.com, blackrockpfm.com, jioblackrock.com, blackrockjio.com, blackrock- assets.org, blackrock-vpc.com, blackrock-fx.com
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Typodomains sind eine Schwachstelle die folgende Angriffsvektoren begünstigt:
- Phishing → Datenlecks, Ransomware, etc
- Impersonation → Rufschäden
- Fake shops → Umsatzeinbußen, Rufschäden, etc