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DiCaprio verliert Domain

Domain-Spekulant ersteigert Domain von Leonardo DiCaprio

Ein unternehmerischer Albtraum ist für Leonardo DiCaprio wahr geworden: Der Schauspieler verlor seine Domain leonardodicaprio.org. Erst nach mehreren Monaten und einem kostspieligen Verfahren erlangte er die Kontrolle über die Domain zurück. Ob so etwas auch Ihrem Unternehmen passieren kann, lesen Sie hier.

Wie Leonardo DiCaprio seine Domain leonardodicaprio.org verlor

Leonardo DiCaprio zählt mit Filmen wie »Titanic«, »Aviator« oder »The Wolf of Wall Street« zu den erfolgreichsten Schauspielern Hollywoods. Für seine Rolle als Hugh Glass im Film »The Revenant – Der Rückkehrer« erhielt er 2016 den Oscar als bester Hauptdarsteller.

Um mit seinem Erfolg etwas Gutes zu tun, gründete der Hollywoodstar 1998 die gemeinnützige »Leonardo DiCaprio Foundation«, die sich dem Schutz und Wohlergehen aller Erdbewohner verschrieben hat. Mit der Stiftung sammelte er seither Gelder in Höhe von über 100 Mio. US-$ für die langfristige Lösung von Umweltproblemen. Hierfür verwendet er die 1998 erstmals registrierte Domain leonardodicaprio.org.

Als im August 2022 die Verlängerung der Domain anstand, lief es für DiCaprio gehörig schief: Trotz vorheriger Erinnerungen, die üblicherweise vom Domain-Registrar per E-Mail versandt werden, versäumten es DiCaprio und sein Team, die Domain rechtzeitig zu verlängern.

Die Folgen waren fatal – die Domain leonardodicaprio.org wurde wieder frei für eine allgemeine Registrierung. Sie fiel in die Hände eines Domain-Spekulanten namens »sandi monkey« aus Indonesien. Dieser ersteigerte sie im September 2022 bei einer Auktion für 19.500 US-Dollar.

»sandi monkey« begann sogleich, die Popularität der Domain für seine Zwecke auszuschlachten. Zunächst verwendete er sie für eine Glücksspiel-Website mit Online-Spielautomaten, dann für »Pay-Per-Click«-Werbeangebote, anschließend für ein Blog, in dem er zusammenhanglos Fotos und Texte veröffentlichte und zuletzt für eine inoffizielle Fan-Website.

So erlangte Leonardo DiCaprio die Kontrolle über seine Domain zurück

Im Januar 2023 leitete DiCaprio bei der US-amerikanischen Schlichtungsstelle National Arbitration Forum ein Beschwerdeverfahren gegen »sandi monkey« auf Grundlage der Uniform Domain Name Dispute Resolution Policy (UDRP) ein. Im Zuge dessen stellte er einen Antrag auf Übertragung der Domain. (Claim Number: FA2301002026351).

Das Verfahren ging zu Gunsten DiCaprios aus, da er die Marke »LEONARDO DICAPRIO« beim United States Patent and Trademark Office hatte eintragen lassen. Andererseits konnte »sandi monkey« kein berechtigtes Interesse an der Domain nachweisen und verfügte auch nicht über entsprechende Lizenzrechte an der Marke.

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Automated Domain Monitoring von united-domains überwacht und berichtet bestehende und neue Domainregistrierungen mit dem Begriff Ihrer Marke oder relevanten Abweichungen davon (z. B. Tippfehler-Domains) für gTLDs, new gTLDs und ccTLDs. So erkennen Sie frühzeitig, ob Domainregistrierungen ein Risiko für Ihre Marke darstellen.

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US-Schiedsgericht erkennt bösgläubige Absicht

Auch der Trick mit der inoffiziellen Fan-Website half »sandi monkey« nicht. Es ist unwahrscheinlich, dass ein Fan fast 20.000,- US-$ für eine Domain ausgibt, um ein nicht-kommerzielles Angebot über seinen Lieblingsschauspieler online zu stellen. Für solche Websites gibt es preisgünstigere Alternativen; so sind etwa Domains unter den beiden Top Level Domains .fan oder .fans schon für deutlich unter 100,- € im Jahr erhältlich.

Für das US-Schiedsgericht war daher klar, dass »sandi monkey« die Domain bösgläubig registriert und verwendet hatte. Allein der Umstand, dass DiCaprio von 1998 bis 2022 Inhaber der Domain war und sie nur versehentlich verloren hatte, genügte dem Schiedsgericht hingegen nicht.

Rückgewinnung der Domain nicht selbstverständlich

Jedem Domain-Inhaber sollte also bewusst sein, dass es nicht selbstverständlich ist, eine nur versehentlich verlorengegangene Domain über ein UDRP-Verfahren wieder zurückzuerlangen. DiCaprio kam stattdessen zugute, dass er weltbekannt ist und der Domain-Inhaber im Rahmen der Auktion gewusst haben muss, dass er mit Glücksspiel- und Werbeangeboten aus der Domain Profit schlagen kann.

Vorgehen gegen rechtswidrige Domainregistrierung

Markendomains sind immer öfter Ziel von Cyberkriminalität und Streitigkeiten. Betrüger registrieren Domains mit bekannten Markennamen, um darüber Traffic abzuzweigen, gefälschte Ware zu verkaufen oder Phishing zu betreiben.
Diese Markenrechtsverletzungen schaden Ihrem Unternehmen finanziell und wirken sich negativ auf Ihre Reputation aus.

Ist Ihr Unternehmen von Domainmissbrauch betroffen oder haben Sie Fragen zu Domain-Streitigkeiten? Unsere Experten helfen Ihnen schnell und zielführend.

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Gefahren des Domain-Verlusts

Was Leonardo DiCaprio passierte, lässt zwar auf nachlässiges Domain-Management schließen, kann aber grundsätzlich jedermann widerfahren. So hat es zum Beispiel Microsoft im Jahr 2003 versäumt, die Domain hotmail.co.uk rechtzeitig zu verlängern; dem Football-Team der Dallas Cowboys passierte das gleiche Missgeschick 2010 mit der Domain dallascowboys.com.

Was lustig klingt, kann dramatische Folgen haben. So verliert ein Domain-Inhaber mit der Domain nicht nur Traffic und Umsatz, auch ein erheblicher Reputationsschaden ist möglich. Zum Beispiel wenn die ausgelaufene Domain genutzt wird, um auf propagandistische oder pornographische Internetangebote weiterzuleiten.

Finanzieller Schaden für DiCaprio

Der versehentliche Verlust der Domain leonardodicaprio.org war peinlich genug, ging jedoch auch ins Geld: Für das Schiedsgericht fielen Kosten in Höhe von mindestens 1.330 US-Dollar an. Hinzu kommen die Anwaltsgebühren der Kanzlei Dentons US LLP, die DiCaprio in dem Schiedsverfahren anwaltlich beriet – Stundensätze im dreistelligen Bereich wären bei dieser Kanzlei nicht unüblich.

DiCaprio wird es verkraften, zählt er doch zu den finanziell erfolgreichsten Schauspielern Hollywoods. Für weniger reiche oder berühmte Unternehmen können solche Pannen hingegen rasch existenzbedrohend werden.

Welche Konsequenzen sollten Domain-Inhaber daraus ziehen?

Um nicht selbst Opfer eines versehentlichen Verlusts zu werden, hilft es, die Domain über einen in Deutschland ansässigen Domain-Registrar wie zum Beispiel united-domains.de zu registrieren. Im Gegensatz zu den USA ist es hierzulande üblich, dass sich ein Registrierungsvertrag automatisch um je ein Jahr verlängert und nur im Fall der Kündigung endet.

Dieser Grundsatz nennt sich »auto renewal« und ist in den USA kein Standard. Kunden von united-domains.de profitieren hingegen schon seit Jahrzehnten von dieser automatischen Verlängerung ihres Registrierungsvertrages. Es kann ihnen alsonicht passieren, dass sie die rechtzeitige Verlängerung ihrer Domain übersehen.

Kontaktdaten aktuell halten

Gleichzeitig sollten Sie die Panne von DiCaprio zum Anlass für eine Prüfung nehmen, ob die beim Domain-Registrar hinterlegten Inhaber-, Kontakt- und Zahlungsdaten noch aktuell sind. Nur so ist gewährleistet, dass Sie als Domain-Inhaber bei Bedarf erreichbar sind und die Zahlungsabwicklung reibungslos funktioniert.

Gerade Unternehmen und Organisationen sollten darauf achten, dass die zuständige Kontaktperson nicht über E-Mail-Adressen wie hans.huber@domain.de erreicht wird; auch datenschutzrechtlich besser geeignet sind neutrale, funktionsbezogene und eigens eingerichtete E-Mail-Adressen wie admin@domain.de. Dann klappt es auch mit erfolgreichem Domain-Management!