600 Billiarden Adressen pro Quadrat-millimeter: Mehr Platz im Internet mit IPv6

So viele neue IP-Adressen bietet das neue Internet-Protokoll IPv6 – pro Quadratmillimeter der gesamten Erdoberfläche! Ein erster Test unter Real-Bedingungen verlief erfolgreich.

Vier Milliarden sind nicht genug. Was als Credo von Onkel Dagobert durchgehen könnte, ist derzeit noch Realität im Internet. Grund dafür ist das aktuelle, aber eben veraltete IPv4-Protokoll, über das nicht mehr als vier Milliarden IP-Adressen, sozusagen die digitale Variante der Postleitzahlen in der Welt der Papierpost, generiert werden können.

In der Geburtsstunde des Internet hatten Experten diese Zahl allgemein als völlig ausreichend erachtet. Nachdem das Netz aber so schnell wächst, drohen dem World Wide Web die Adressen auszugehen – und das bereits Ende dieses Jahres.

Nun soll IPv6 also Abhilfe schaffen. Wikipedia schreibt über das neue Protokoll:

“IPv6 spezifiziert die Vorgänge, die zur Vermittlung von Daten durch ein paketvermittelndes Datennetz notwendig sind, wie etwa die Adressierung der beteiligten Netzwerkelemente (Rechner oder Router) und den Vorgang der Paketweiterleitung zwischen Teilnetzen (Routing). Als solches ist IPv6 ein Standard für die Vermittlungsschicht (Schicht 3) des OSI-Modells.”

Soweit, so klar – eine (zugebenermaßen etwas freie) Übersetzung findet sich auf computerbild.de:

“IP-Adressen bestehen derzeit aus 32 Zeichen. Sie stecken hinter den geläufigen Internetadressen mit Endungen wie .de oder .com, außerdem bekommt jedes Gerät, das sich mit dem Internet verbindet, eine solche Adressnummer zugewiesen. Um nun den Nachschub an neuen Internet-Adressen zu liefern, ist eine Umstellung auf ein neues Internetprotokoll nötig. Beim IPv6-Standard besteht jede IP-Adresse aus 128 Zeichen.“

Es sind zwar Bit und nicht Zeichen, macht aber die potenzierte Zahl an Kombinations-möglichkeiten deutlich.

Damit Ende des Jahres alles glatt geht bei der Umstellung auf IPv6, haben Internet-Größen wie Microsoft, Google, Youtube, Yahoo, Facebook und T-Online am IPv6-Tag der ISOC (Internet Society) teilgenommen. Unter realen Bedingungen wollten die Unternehmen herausfinden, wo es Probleme geben könnte bei der Umstellung. Positives Ergebnis des Testlaufes: Der IPv6-Tag verlief weitestgehend störungsfrei. Alle beteiligten Webseiten waren zum allergrößten Teil wie gewohnt erreichbar.

Das neue Protokoll kann also kommen – und sollte angesichts von umgerechnet 600 Billiarden Adressen auf jeden Quadratmillimeter der Erdoberfläche ausreichen. Experten haben diese Zahl allgemein als völlig ausreichend erachtet…

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