WAN – Wide Area Network

Ein Wide Area Network ist ein Netzwerk, das sich über ein großes geografisches Gebiet erstreckt und normalerweise mehrere Local Area Networks (LANs) miteinander verbindet.

Große Unternehmen nutzen oft WANs, um ihre unterschiedlichen Bürostandorte miteinander zu vernetzen. Jeder dieser Standorte hat in der Regel sein eigenes LAN. Um diese LANs miteinander zu verbinden, wird ein WAN eingesetzt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten um diese Vernetzung zu herzustellen, wie z.B. mit Standleitungen, VPNs oder IP-Tunnel.

Das Internet ist das bekannteste und größte WAN der Welt, zusammengesetzt aus zahlreichen Teilnetzwerken. Während einige WANs speziell für bestimmte Organisationen betrieben werden und nur für diese zugänglich sind, sind andere für die Allgemeinheit zugänglich. Serviceprovider bauen WANs auf, um ihren Kunden Netzwerkdienste anzubieten. Sowohl analoge als auch digitale Telefonnetze können als Weitverkehrsnetze betrachtet werden, die den Nutzern Sprachdienste zur Verfügung stellen.

Wie funktioniert WAN?

Ein WAN (Wide Area Network) dient nicht der Verbindung von Einzelrechnern, sondern vernetzt komplette Netzwerkstrukturen. Daher unterscheidet sich die Technik, die bei WANs zum Tragen kommt, von der in anderen Netzwerken. Hier werden spezielle Übertragungsprotokolle und Adressierungsmethoden verwendet.

In Bezug auf das OSI-Referenzmodell bedient sich das WAN den Schichten 1 bis 3. Dabei agiert es auf der Bitübertragungsschicht (1), Sicherungsschicht (2) und der Vermittlungsschicht (3).

Es ist typisch für WANs, ein einheitliches Adressensystem zu verwenden. Das Versenden von Daten ohne spezifische Adressierung wäre angesichts der Vielzahl vernetzter Systeme nicht effektiv. Es sind Netzwerkgeräte wie Switches, Bridges und Router vorhanden, die dafür verantwortlich sind, Datenpakete korrekt zu leiten. Diese Geräte stellen sicher, dass die Datenpakete von einem Netzwerksegment zum anderen gelangen und dem richtigen Endgerät – sei es ein PC, Handy, TV oder Kühlschrank – zugestellt werden. Hierbei spielt der TCP/IP-Protokollstapel eine wichtige Rolle. Die verschiedenen Protokolle dieser Familie gewährleisten zum Beispiel eine korrekte Adressierung und sorgen dafür, dass Daten trotz möglicher Hindernisse ihr Ziel erreichen.

Zur Übertragung dieser Daten werden unterschiedliche Technologien verwendet:

  • X.25 (eine Technologie aus den 1970er Jahren)
  • Asynchronous Transfer Mode (ATM)
  • Multiprotocol Label Switching (IP/MPLS)
  • Plesiochrone Digitale Hierarchie (PDH)
  • Synchrone Digitale Hierarchie (SDH)
  • Ethernet

Als physische Verbindungsmittel werden Kupfer- und Glasfaserkabel sowie Funktechnologien verwendet. Insbesondere Glasfaserkabel sind ideal für lange Verbindungen über Land und Wasser. Neue Entwicklungen setzen auf satellitenbasierte Datenübertragung, die in kurzer Zeit eingerichtet werden kann. Üblicherweise kombiniert man verschiedene Übertragungsmedien miteinander. Mit Medienkonvertern lassen sich unterschiedliche Kabeltypen verknüpfen. An zentralen Internetknotenpunkten können oft mehr als hundert Netzwerke verbunden werden, was einen effizienten Datenaustausch gewährleistet. Repeater tragen dazu bei, dass Daten auch über weite Strecken ohne Informationsverlust übertragen werden können.


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