ASCII
Textverarbeitung ist heutzutage eine der grundlegendsten und simpelsten Aufgaben für einen Computer. Doch selbstverständlich erscheinen Buchstaben, Zahlen und Co nicht einfach so auf dem Bildschirm: ASCII sorgt dafür, dass Sie unterschiedliche Zeichen auf digitalen Geräten schreiben und lesen können. Was genau ASCII ist und welchen Nutzen es hat, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist ASCII?
ASCII ist eine Zeichenkodierung, die Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen in der Computertechnik repräsentiert. Mittels entsprechender Befehle ermöglicht der Code, Texte in digitaler Form darzustellen und zu übertragen. Die Abkürzung ASCII steht dabei für «American Standard Code for Information Interchange» (Amerikanischer Standard-Code für den Informationsaustausch).
ASCII enthält verschiedenen Kategorien von Zeichen. Dazu gehören:
- Steuerzeichen: Diese Zeichen haben keine sichtbare Darstellung und dienen zur Steuerung von Geräten und Kommunikationsprotokollen. Sie umfassen Zeichen wie Nullzeichen, Wagenrücklauf, Zeilenumbruch oder Tabulator.
- Druckbare Zeichen: Dies sind die sichtbaren Zeichen in den ASCII-Zeichensätzen, also Buchstaben, Zahlen, Satzzeichen und einige Sonderzeichen. In ihnen enthalten sind Großbuchstaben, Kleinbuchstaben, Ziffern, Satzzeichen und Symbole wie Leerzeichen, Ausrufezeichen, Fragezeichen, Klammern, Anführungszeichen, horizontale und vertikale Striche sowie viele mehr.
Hintergrund von ASCII
Die Geschichte von ASCII reicht bis in die 1960er Jahre zurück. Die damals große Zahl unterschiedlicher Zeichenkodierungen führte häufig zu Inkompatibilitäten. ASCII sollte hier für Einheitlichkeit sorgen. Das ursprüngliche ASCII-Format verwendete Codes auf Basis von 7 Bits (Bits sind die grundlegenden Einheiten digitaler Informationen und die kleinstmögliche Speichereinheit), um 128 verschiedene Zeichen darzustellen: So konnte ASCII neben Buchstaben und Zahlen auch Symbole und Sonderzeichen wie «&», «*» und viele mehr umsetzen. Allerdings war keine Kleinschreibung möglich. Außerdem beschränkte sich der Code auf das lateinische Alphabet, so dass wichtige Zeichen fehlten. Daher fand später die Erweiterung von ASCII auf 8 Bits statt, die insgesamt 256 Zeichen möglich machte.
Bedeutung und Benutzung von ASCII
Da jedoch auch 256 Zeichen vergleichsweise wenig sind in Anbetracht der Vielzahl weltweiter Schriftsysteme und Symboliken, kommt statt ASCII heutzutage vermehrt Unicode zur Verwendung: Der Standard enthält 145.000 Zeichen und ermöglicht zum Beispiel auch, Emojis darzustellen. Sonderzeichen wie das Symbol für Copyright, die ASCII nicht abbilden kann, deckt Unicode ebenfalls ab.
In bestimmten Anwendungsbereichen findet der Code weiterhin Verwendung:
ASCII-Code erstellen und lesen
ASCII zu erstellen ist im Prinzip ziemlich simpel: Der Großteil der Zeichen auf einer handelsüblichen Tastatur entstammt der Zeichenkodierung. Wenn Sie Buchstaben und Co in Ihrem Textverarbeitungsprogramm eintippen, nutzen Sie technisch gesehen schon ASCII. In manchen Fällen – beispielsweise beim Programmieren – müssen Sie aber gegebenenfalls ASCII-Zeichen über ihren jeweiligen Code erstellen. Denn ASCII weist jedem Zeichen einen numerischen Wert zu. Zum Beispiel hat der Buchstabe «A» den ASCII-Code 65. Unter Windows können Sie die Alt-Taste gedrückt halten und auf dem Nummernblock 6 und 5 eingeben, um ein A zu erhalten. Ebenso können Sie mit allen anderen ASCII-Zeichen verfahren. Die Codes hierzu finden Sie in einer ASCII-Tabelle.
Umgekehrt lassen sich ASCII-Codes entschlüsseln und lesen, indem Sie in der Tabelle rückwärtsgehen und von der Tastenkombination auf das zugehörige Zeichen schließen. Sowohl zum Erstellen als auch zum Lesen von ASCII-Code können Sie außerdem einen ASCII-Übersetzer verwenden. Der Übersetzer kodiert oder dekodiert ASCII-Code und Text und erspart Ihnen das mühsame Suchen in der Tabelle.
Häufige Fragen zu ASCII
Welche Zeichen sind nicht in ASCII enthalten?
ASCII ist als Zeichensatz begrenzt. Einige Zeichen, die in anderen Sprachen oder speziellen Anwendungsfällen relevant sind, fehlen – zum Beispiel:
- Nicht-englische Buchstaben: ASCII enthält viele Buchstaben aus anderen Sprachen nicht. Dazu gehören unter anderem deutsche Umlaute wie ä, ö und ü oder ç aus dem Französischen.
- Sonderzeichen: Einige Sonderzeichen wie Währungssymbole (zum Beispiel € und ¥) oder einzelne mathematische Symbole fehlen ebenfalls in ASCII.
- Diakritische Zeichen: Hierbei handelt es sich um Zeichen, die in einigen Sprachen zur Betonung oder zur Darstellung bestimmter Klänge wichtig sind – zum Beispiel Akzente, Zirkumflexe und Tilden. Diese sind in ASCII nicht vorhanden.
- Spezielle Symbole: ASCII enthält keine Emojis oder speziellen Symbole, die häufig in modernen Textnachrichten, Social Media oder anderen Anwendungen Verwendung finden. Erweiterte Zeichencodierungen wie Unicode unterstützen eine viel größere Anzahl von Zeichen und haben ASCII in den meisten Anwendungsbereichen inzwischen abgelöst.
Was bedeutet ANSI im Zusammenhang mit ASCII?
ANSI steht für «American National Standards Institute» – eine Organisation, die Standards in verschiedenen Bereichen entwickelt und fördert. ANSI spielte eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung des ASCII-Standards. Die offizielle Bezeichnung des ASCII-Standards lautet deshalb auch ANSI X3.4-1968 und fälschlicherweise werden die Bezeichnungen «ASCII» und «ANSI» gelegentlich synonym verwendet.
Mit welchen Zeichensätzen lässt sich ASCII neben Unicode noch erweitern?
Mithilfe verschiedener Zeichensätze können Sie ASCII noch zusätzlich ergänzen. Die ISO-8859-Zeichensätze, auch als Latin-1 bis Latin-15 bekannt, erweitern ASCII, um verschiedene europäische Sprachen abzudecken. Windows-1252, auch bekannt als CP1252, enthält zusätzliche Zeichen wie Währungssymbole, mathematische Symbole und einige nicht-englische Buchstaben. Und KOI8 ist eine Sammlung von Zeichensätzen, die in der ehemaligen Sowjetunion weit verbreitet waren und spezifische Zeichen für die kyrillische Schrift beisteuern.