Das ist doch mal eine Aussage: Adam Smith, Journalist des Fachmagazins World Trademark Review, hält die neuen Top-Level-Domains (nTLD) markenrechtlich für die „… the greatest challenge to trademarks since the dawn of the domain name industry…“, also für die größte Herausforderung für Marken seit Beginn des Geschäfts mit Domain-Namen – und damit quasi seit Beginn der breiten Internetnutzung.
Zudem erkennt Jim Bikoff, Partner der US-Kanzlei Silverberg Goldman & Bikoff, gerade bei Unternehmensjuristen, die Marken und ihre Inhaber ja vor eben diesen Herausforderungen schützen sollen, einen erstaunlichen Mangel an Aufmerksamkeit für dieses Thema. So sah beinah jeder zweite von World Trademark Review befragte Unternehmensjurist (45 Prozent) die Aufmerksamkeit für diese Frage im eigenen Unternehmen als eher gering an.
Dabei spricht alleine folgende Zahl für eine erhöhte Wachsamkeit in Sachen Markenschutz: Ab Jahr 2012 prognostizieren Experten einen Zuwachs von weit mehr als vierhundert neuen Top-Level-Domains. Dagegen nehmen sich die insgesamt rund 30 TLDs, die seit 1999 (!) auf die digitale Weltkarte gekommen sind, doch eher überschaubar aus, zumal darunter auch mäßig erfolgreiche Exemplare wie .jobs oder .travel waren.
Wie sich Unternehmen gegen die drohenden Risiken absichern können und warum es durchaus sinnvoll sein kann, bereits jetzt Geld für eine unternehmenseigene Top-Level-Domain – wie etwa .bmw oder .apple – locker zu machen, erzählt unser Kollege Sebastian Ritze heute im Rahmen des @kit-Kongresses „Innovation und Recht“ in Starnberg. Und es wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir uns mit dem Thema Markenschutz beschäftigen…