Bei der Einführung neuer Domain-Endungen zeichnet sich ein neuer Zeitplan ab. Die ursprüngliche Planung der Internetverwaltung ICANN war durch eine Software-Panne beim Online-Bewerbungssystem TAS bereits im April durcheinander geraten. Am Dienstag deutete die gemeinnützige Organisation via Twitter an, die Liste mit allen angenommenen Bewerbungen noch vor der nächsten ICANN-Konferenz in Prag Ende Juni veröffentlichen zu wollen.
„ICANN 44“ findet vom 24. bis 29. Juni in der tschechischen Hauptstadt statt und markiert gleichzeitig das Ende der Amtszeit von ICANN-Präsident Rod Beckstrom. Bis dahin soll offenbar noch die eine oder andere Erfolgsmeldung verkündet werden. So möchte ICANN am 29. Mai, also einen Tag vor dem Ende der New-gTLD-Bewerbungsfrist, einen neuen, aktualisierten Zeitplan veröffentlichen.
Wann genau sämtliche beantragten neuen Top-Level-Domains bekanntgemacht werden, ist also nach wie vor unklar. Klar ist allerdings, dass vom Datum dieses „Reveal Day“ der Zeitrahmen für das so genannte digitale Bogenschießen, bei dem die Reihenfolge der Prüflinge für die neuen Domain-Endungen ermittelt werden soll, abhängt. So soll das erste Bogenschießen zwei Tage vor dem „Reveal Day“ beginnen und drei Wochen später enden.
Es ist also weiterhin damit zu rechnen, dass der Einführungsprozess der neuen Domain-Endungen ab Mitte Juni, rund zwei Wochen nach dem Ende der Bewerbungsfrist und anderthalb Monate später als geplant, wieder richtig Fahrt aufnimmt. Allerdings scheint inzwischen mindestens einem Bewerber die Geduld ausgegangen zu sein. In dem besagten Twitter-Chat vom Dienstag gab die ICANN nämlich zu, dass bei ihr ein Antrag zur vollständigen Rückerstattung der Bewerbungskosten eingegangen sei.