Bereits unmittelbar nach dem Ende der Bewerbungsphase für die neuen Domain-Endungen – und somit noch deutlich vor dem großen „Reveal Day“ der Internetverwaltung ICANN am 13. Juni – haben in dieser Woche schon zahlreiche Unternehmen und Internet-Initiativen ihre Anträge für neue Top-Level-Domains öffentlich gemacht.
Neben kurios anmutenden Bewerbungen wie .sucks oder .rip durch Momentous Corp., dem Betreiber des Domain-Händlers pool.com, verkündete unter anderem auch der Internet-Gigant Google, sich für mehrere neue Domain-Endungen beworben zu haben. „Wir haben uns entschieden, Bewerbungen für neue TLDs einzureichen, die grundsätzlich in vier Kategorien fallen“, heißt es im offiziellen Blog des Unternehmens.
Google bemüht sich demnach um Domain-Endungen für seine Marken (z.B. .google), für Domain-Endungen mit Bezug zum Kerngeschäft (.docs) und für Domain-Endungen, welche die Benutzerfreundlichkeit verbessern. Als Beispiel wird hier .youtube genannt, wodurch künftig YouTube-Kanäle oder Genres einfacher kenntlich gemacht werden könnten (z.B. uniteddomains.youtube). Darüber hinaus möchte Google Domain-Endungen betreiben, die nach Ansicht des Konzerns „interessantes und kreatives Potenzial“ besitzen, beispielsweise .lol.
Apropos kreatives Potenzial: dieses sieht Momentous bei seinen New-gTLD-Bewerbungen ganz offensichtlich auch. Die Domain-Endung .rip spielt auf die englische Abkürzung R.I.P. („rest in peace“, zu deutsch „Ruhe in Frieden“) an und soll dazu dienen „Erinnerungen am Leben zu erhalten“. Noch witziger ist allerdings die Begründung für .sucks: „In einem freien und offenen Internet, ist DotSUCKS ein neuer Domain-Raum, der ein Medium für das Austauschen von Meinungen und das Fördern von Debatten bieten soll.“ So sollen beispielsweise Konsumenten unter .sucks-Domains ihre Meinungen über bestimmte Marken oder Produkte kundtun können. Man darf gespannt sein, wie gut etwa microsoft.sucks oder iphone.sucks bei den Inhabern der jeweiligen Markenrechte ankommen würden. Einsprüche von Markeninhabern dürften hier an der Tagesordnung sein – sofern diese Top-Level-Domain überhaupt eingeführt wird.
Über 1.900 New-gTLD-Bewerbungen
Dass das grundsätzliche Interesse an neuen Domain-Endungen ausgesprochen ist, zeigen die über 1.900 Anträge auf neue TLDs, die bei der ICANN bis kurz vor Bewerbungsschluss am vergangenen Dienstag eingegangen waren. Allein dafür kassierte die Internetverwaltung bereit über 350 Millionen US-Dollar an Gebühren.
Branchenkenner gehen davon aus, dass sich allein Google für insgesamt mehr als 50 verschiedene Top-Level-Domains beworben hat. Angesichts einer Bewerbungsgebühr von 185.000 US-Dollar (umgerechnet rund 150.000 Euro) pro Domain-Endung, könnte hier schnell eine achtstellige Summe zusammenkommen. Peanuts für Google, das allein im ersten Quartal 2012 einen Gewinn in Höhe von 2,89 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 2,3 Milliarden Euro) erzielte.
Neue Domains jetzt schon vorbestellen
Wie viele Bewerbungen es letztendlich geworden sind, wird die ICANN am 13. Juni verkünden, wenn sie im Rahmen des „Reveal Day“ eine Liste mit sämtlichen angenommenen Anträgen veröffentlicht. Spätestens dann wird auch klar sein, für welche Domain-Endungen es mehr als einen Bewerber gibt.

Die Webseite newtldlist.com sammelt bis dahin alle vorher bekanntgewordenen New-gTLD-Bewerbungen. Darunter sind auch Domain-Endungen wie .web, .shop oder .gmbh, die Sie bereits jetzt kostenlos und unverbindlich in den Datenbanken von united-domains vorbestellen können. Sobald die genauen Vergabebedingungen und Registrierungsgebühren seitens der Vergabestellen feststehen, werden wir Sie informieren und Ihnen anbieten, Ihre unverbindliche Vorbestellung in eine verbindliche Bestellung umzuwandeln. Uns liegen bereits jetzt mehr als 440.000 Vorbestellungen vor.
Uns liegen bereits jetzt mehr als 440.000 Vorbestellungen für eine neue Top Level Domain vor.