Sint Maarten ist ein Land in der Karibik, das nur aus einer kleinen Insel und wenigen, noch kleineren Nebeninseln besteht. Letztere sind auch noch unbewohnt. Und von der Hauptinsel gehört sogar nur die südliche Hälfte zu Sint Maarten. Der Nordteil heißt Saint-Martin und gehört zu Frankreich. Sint Maarten ist etwa halb so groß wie Starnberg.
Doch die geringe Größe des erst seit anderthalb Jahren eigenständigen Landes dürfte kaum der Grund sein, warum Sint Maartens Domain-Endung .sx von dem Browser des Such-Giganten Google übersehen wird.
Vielmehr scheint die .sx-Domain-Endung selbst einige Monate nach ihrem Start nicht in der „Public Suffix List“ enthalten zu sein. Auf diese Liste, in der eigentlich alle Top-Level-Domains aufgeführt sein sollten, berufen sich sämtliche gängige Internet-Browser, um bestimmen zu können, was eine Domain ist – und was nicht.
Während Mozillas Firefox, Apples Safari und Microsofts Internet Explorer .sx-Domains dennoch problemlos auflösen, sträubt sich Googles Chrome im ersten Anlauf. Gibt man beispielsweise „registry.sx“ in das Adress-/Suchfeld von Chrome ein, wird dem Nutzer eine Google-Such-Seite angezeigt – verbunden mit der gut gemeinten Frage, ob man denn tatsächlich die Seite „http://registry.sx“ besuchen wolle.
Bejaht man diese Frage, gelangt man zur gewünschten Webseite. Immerhin: Chrome merkt sich diesen Wunsch und leitet den Nutzer künftig gleich zu .sx-Webseiten.
Es bleibt zu hoffen, dass Internetnutzern derartige Umwege erspart bleiben, wenn im kommenden Jahr womöglich hunderte neue Domain-Endungen auf einen Schlag eingeführt werden. Der Bewerbungsprozess für die neuen Top-Level-Domains wird am Dienstag um 21 Uhr MESZ wieder für acht Tage aufgenommen. Eine Liste mit sämtlichen angenommenen New-gTLD-Bewerbungen könnte von der Internetverwaltung ICANN Mitte Juni veröffentlicht werden. Ein genaues Datum steht allerdings noch nicht fest.