Domain-News von Austria bis Afrika

Sieht sich das nTLD-Programm erstmals mit zweifelhaften Aktivititäten konfrontiert? Die indische Metropole Mumbai hat Berichten widersprochen, ihre Zustimmung zu einer Bewerbung erteilt zu haben. Aus Österreich kommt der aktuelle .at-Report, während Simbawe noch in der Domain-Entwicklung steckt – hier die Kurznews der Kollegen von domain-recht.de.

Nicht nur Statistik-Fans: Die österreichische Domain-Verwaltung Nic.at hat den zweiten .at-Report 2011 veröffentlicht. Gab es im Jahr 2000 lediglich 11 Registrare, waren es 2005 bereits über 300. Per 30. Juni 2011 liegt die Zahl bei exakt 430. Davon kommen 290 aus Österreich, wobei sie zusammengenommen 56 Prozent aller Registrar-Domains verwalten. Deutsche Registrare verwalten 37 Prozent der .at-Domains. Interessant: Fast die Hälfte der Registrar-Domains gehört österreichischen Inhabern, die von einem österreichischen Registrar betreut werden; österreichische Registrare haben hingegen nur zu zwei Prozent deutsche Kunden bei .at-Domains.

Bei der nic.at können Registrare .at-Domains bestellen

Der größte österreichische Registrar verwaltet dabei 72.663 .at-Domains, der größte deutsche Registrar immerhin 54.713 .at-Domains. Zudem kommen in dem Report die fünf ICANN akkreditierten Registrare Österreichs zu Wort und sprechen über die Erfolgsaussichten der neuen Top Level Domains.

Etwa 12 Millionen Einwohner zählt der im Süden Afrikas gelegene Staat Simbabwe, und spielt damit bevölkerungsmässig im Mittelfeld des Kontinents. Doch in Sachen Domains will es nicht so recht klappen: Das Magazin Techzim hat sich auf Suche nach den Ursachen gemacht und stößt gleich zu Beginn auf ein Problem: wer .zw-Domains registrieren möchte, findet die Zimbabwe Internet Service Providers Association (ZISPA), die ein Formular zum Registrierungsprozedere bereit hält. Eine automatisierte Registrierung gibt es dort aber nicht, der Antrag ist stattdessen per Briefpost oder Fax zu übermitteln.

Auch eine Preisliste gibt es nicht, sondern lediglich die Mitteilung, dass sich die Gebühren von Zeit zu Zeit ändern können – offenbar zwischen 15 und 45 Dollar, wobei zumeist zusätzliche Dienstleistungen wie Webspace mitgekauft werden müssen. Und unter zwei Tagen Bearbeitungszeit war eine .zw-Domain im Techzim-Test nicht zu haben. Immerhin verspricht der ZISPA-Vorsitzende Troy Prinsloo Besserung.

Eine eigene Top Level Domain .mumbai für die indische Metropole? Die Stadtverwaltung von Mumbai weiß jedenfalls von nichts. Im Mai 2011 hatte Top Level Domain Holdings Ltd., Muttergesellschaft des TLD-Beratungsunternehmens Minds + Machines, noch offiziell bestätigt, dass sie im Auftrag der India TL Domain Pvt Ltd. (ITLD) mit .mumbai eine weitere Städte-Domain ins Rennen möchte. ITLD berief sich auf ein Schreiben des Bürgermeisters von Mumbai, laut dem man man voll hinter der Bewerbung stehe.

In einem jetzt veröffentlichten Schreiben vom 01. Juli 2011 fordert die Stadtverwaltung jedoch ICANN-Aufsichtsrat Steve Crocker auf, keine Domain-Endung ohne ihre unmittelbare Zustimmung zuzuteilen, selbst wenn der Bewerber ein offizielles Schreiben vorlegen sollte. Antony Van Couvering, CEO von Minds + Machines, zeigte sich überrascht und kündigte an, eine Untersuchung zu veranlassen.

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