Wer im Einzugsbereich der .hamburg-Domain, der .berlin-Domain oder der .koeln-Domain lebt, wird die Aufregung in Bayern kaum nachvollziehen können. Die Bayernpartei (für alle Nicht-Bayern: Das ist nicht die CSU!) hat sich zu Wort gemeldet und deutlich gemacht, dass Ihr die .bayern-Domain nicht ausreicht. Damit sei nur ein Tei des Freistaates bei den neuen Domain-Endungen abgedeckt, argumentieren sie in einer Pressemitteilung. Deshalb erwarten sie von der Staatsregierung, dass sie auch Endungen wie .franken, .schwaben oder .muenchen, .allgaeu und .ufr (für Unterfranken) forciert.
Kurzer Einschub: Das wäre in etwa so, als würde man zu der .berlin auch noch .charlottenburg oder .friedrichshain fordern. Zugegeben, der Vergleich hinkt ein wenig, denn Bayern ist bekanntermaßen etwas größer als Berlin, auch die sprachlichen und kulturellen Unterschiede zwischen Passau und Aschaffenburg dürften größer sein.
Fakt ist aber, dass der Markt reguliert, welche Endungen sich durchsetzen – falls sie von ICANN zugelassen werden. Oder manchmal bestimmt er auch, ob es überhaupt eine Bewerbung gibt. Wie das gehen kann, hat die bayerische, pardon: oberfränkische, Stadt Hof vorgemacht: Sie hat mit einem regionalen Telekommunikations-Anbieter die lokale Wirtschaft ins Boot geholt und angekündigt, sich bei ICANN um die .hof-Domain bewerben zu wollen.
Einzige Forderung: 3000 Voranmeldungen müssen für .hof-Domains vorliegen, sonst rechne sich das Projekt „.hof“ nicht. So kann sich eine Region selbst ihre Identität im Internet geben.