Neue Domain-Endungen

SEO und die neuen Domain-Endungen

Das Internet steht vor großen Veränderung: Neben den bekannten Domain-Endungen wie .com oder .de wird es ab Anfang 2014 zahlreiche neue Adresskürzel geben, darunter .web, .shop, .blog, .app, .berlin und .bayern. Die Internetverwaltung ICANN hat die Einführung von über 1.000 dieser neuen Top Level Domains freigegeben. In Zukunft werden somit Internet-Adressen im Format ski.shop, urlaub.bayern oder justdoit.nike zum Kommunikationsalltag gehören.

Mit den neuen Domain-Endungen haben alle Website-Betreiber zukünftig mehr Vielfalt und Auswahl bei der Namenswahl. Gleichzeitig stellen sich neue Herausforderungen für das Online-Marketing.

Eine spannende Frage ist, inwieweit sich die neuen Endungen auf das Thema SEO (search engine optimization, Suchmaschinenoptimierung) auswirken. Dazu gab es in letzter Zeit viele Diskussionen und es wurde wohl auch einiges an „Unsinn“ verbreitet.

Angeheizt wurde die Gerüchteküche vor allem durch die Tatsache, dass sich der Google-Konzern bei ICANN selbst als Betreiber für mehr als 100(!) neue Top Level Domains beworben hat. Darunter sind Endungen wie .app, .book, .buy, .free, .home, .music, .new, .search, .play und .you. Aber auch kuriose Kürzel wie .boo, .lol, oder .wow finden sich auf der Google-Liste.

Um es kurz zu machen: Die neuen Domain-Endungen werden kurzfristig keine Auswirkung auf das Thema SEO haben. Es wird also eine Webseite zum Thema „Immobilien“ nicht schon alleine deshalb besser gerankt werden, da die dazugehörige Domain mit dem Kürzel „.immo“ oder „.immobilien“ endet. Dies hat auch Google selbst so bestätigt, zuletzt auf der von united-domains organisierten newdomains 2013-Konferenz in München, Ende Oktober.

Aber: Keine kurzfristigen Auswirkungen heißt natürlich nicht, dass mittel- und langfristig die Dinge anders sind. Alles fließt und in kaum einer Branche sind Veränderungen so an der Tagesordnung wie im Bereich SEO.

Google möchte mit seinem Suchalgorithmus die besten Ergebnisse liefern. Und das beste Suchergebnis ist das, welches für den Nutzer im konkreten Kontext die höchste Relevanz hat. In den Google-Algorithmus fließen dabei mehr als 200 verschiedene Kriterien ein, die Signale für diese Relevanz liefern. Die Top Level Domain ist schon jetzt eines dieser 200 Kriterien. So liefert eine Domain mit der Endung „.de“ bei der Suche nach einem deutschen Suchbegriff auf Google-Deutschland ein Relevanz-Signal.

Und sobald Webseiten mit den neuen Endungen zuverlässig Relevanz-Signale liefern können, wird dies natürlich entsprechend in den Suchalgorithmus einfließen. Dies könnte recht schnell bei geographischen Endungen der Fall sein, wie etwa .berlin. Hier ist zu erwarten, dass Google bei einer entsprechenden lokalen Suche Webseiten mit einer .berlin-Domain eine höhere Relevanz zuspricht. Insbesondere auch deshalb, da für die Registrierung einer Geo-Domain zwingend einen Wohn- oder Unternehmenssitz innerhalb der jeweiligen Stadt oder Region nachzuweisen ist. Ein entsprechender lokaler Bezug ist deshalb sehr wahrscheinlich.

Ähnlich dürfte die Situation bei „branded TLDs“, also etwa .apple, .rolex oder .citi (CitiBank) sein. Es ist davon auszugehen, dass Google Webseiten mit diesen neuen, offiziellen „Marken-Domains“ relativ schnell „ganz oben“ ranken wird, insbesondere deshalb, da Betreiber dieser Webseiten nur die Unternehmen selbst sein können und somit zuverlässig das Ranking von Fake- und Phishingsites verhindert werden kann.

Computer auf dem das Wort SEO steht
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